Damen I: Chance vertan

In Damen I, News, Regio by Chris Lorenz

Die Regionalligadamen von MÜNCHEN BASKET haben gegen die TG Wildcats Würzburg 2 eine große Chance vertan. Mit 66 zu 58 (26:29) verloren sie in Würzburg und haben sich somit um zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt gebracht.

Für beide Mannschaften ging es um eine Menge: Mit fünf gewonnen und fünf verlorenen Spielen stand MÜNCHEN BASKET auf dem fünften Tabellenplatz, Würzburg bei gleicher Bilanz auf Platz acht der Liga. Es war damit klar, dass der Sieger sich im oberen Mittelfeld etablieren, der Verlierer ins untere Drittel abrutschen würde. Spannung war also garantiert.
Die Voraussetzungen für die Landeshauptstädterinnen waren zu Beginn dieses Spiels aber alles andere als ideal: aufgrund von Verletzungen, Prüfungen und anderweitiger Verpflichtungen, konnte Coach Walton nur mit acht seiner eigentlich fünfzehn Damen anreisen. Und davon war auch noch eine gesundheitlich angeschlagen. Von diesen Problemen war zu Beginn des Spiels allerdings nichts zu merken.

MÜNCHEN BASKET starteten mit Siebert, Heim-Kirchhoff, Klinger, Lang und Wingenroth in die Partie. Mit dieser Formation ging das Team von Coach Walton schnell in Führung (8:2), doch Würzburg steckte nicht auf und glich mit einem kleinen Run aus (10:10). Anschließend sahen die Zuschauer eine große Anzahl an Fehlwürfen und Fouls. Beide Mannschaften agierten auf einem Niveau. Nach zehn gespielten Minuten ging es mit einem 14 zu 14 in die Viertelpause.

Ein ähnliches Bild auch im zweiten Abschnitt der Begegnung. Kein Team konnte sich entscheidend absetzen und das Spiel fand auf einer Augenhöhe statt. Erst ein weiterer Minilauf der Gastgeberinnen aus Würzburg sorgte für etwas Unruhe im Münchner Team. Würzburg führte und die Münchnerinnen hatten wieder einmal mit ihrer schwachen Wurfquote zu kämpfen. Die Halbzeit endete aus Sicht von MÜNCHEN BASKET mit 26 zu 29, aber noch war alles offen. Ein großes Problem für München ergab sich hingegen durch die hohe Foulbelastung. Beide Pointguards hatten bereits je vier persönliche Fouls, was sich natürlich auf die Verteidigung im weiteren Verlauf auswirken würde.

In der 15-minütigen Halbzeitpause schien Coach Walton jedoch erst einmal die richtigen Worte gefunden zu haben. Seine Damen kamen frisch und motiviert aus der Kabine und kämpften trotz schwieriger Voraussetzungen munter weiter. Dann allerdings fanden die Würzburgerinnen immer besser ins Spiel und es kam, wie es kommen musste. Nun musste München dem kleinen Kader und der hohen Foulbelastung Tribut zollen; man verlor das Viertel mit 17:24. Im dritten Viertel kassierte man damit fast so viele Punkte, wie zuvor in der gesamten Halbzeit. Zu allem Überfluss verletzte sich auch noch Flügelspielerin Vanessa Klinger und Topscorerin Franziska Dausinger kassierte ebenfalls ihr viertes persönliches Foul.

Wer allerdings damit rechnete, dass MÜNCHEN BASKET jetzt aufsteckte, sah sich getäuscht. Mit einer Jetzt-erst-recht-Mentalität ging es ins entscheidende Viertel. Und obwohl München beherzt aufspielte, gelang es ihnen nicht, aus den Fehlern der Würzburgerinnen entscheidend zu profitieren. Im Gegenteil: Kurz vor dem Ausgleich leistete man sich wieder einen kurzen Aussetzer und Würzburg konnte mit einem 6:0-Lauf wieder etwas davonziehen. Zu allem Überfluss kassierte Franziska Dausinger dabei ihr fünftes persönliches Foul und war damit raus aus der Partie.
In der Schlussphase des Spiels zeigten die Würzburgerinnen, wie abgezockt sie sein können. Die Münchnerinnen konnten sich nicht mehr fangen und verloren mit 58 zu 66.

Coach Walton: „Wir haben heute nicht verloren, weil wir das schlechtere Team waren, sondern weil wir in wichtigen Situationen die falschen Entscheidungen getroffen haben. Natürlich spielt auch der kleine Kader eine Rolle, dass kann aber nicht die Phasen der Unkonzentriertheit erklären. Wir hatten heute unsere Chance dieses Spiel zu gewinnen und haben diese nicht genutzt. Es war wieder einmal eines jener Spiele, in denen Teamplay über individuelle Leistungsfähigkeit gesiegt hat. Jede einzelne meiner Mädels hat ihr Bestes gegeben, aber als Team waren wir heute nicht gut. Glückwunsch an Würzburg, die genau dies besser umgesetzt haben.“

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